Cookies sind ungesund. Auch die Digitalen. Damit Nutzer nicht zu viel davon zu sich nehmen, wurden kurz nach Einführung der DSGVO Cookie-Banner erfunden, die seitdem dem Leser ins Gesicht springen und jede, wirklich jede Webseite verschandeln. Leider.
Sie sollen dem Schutz der Privatsphäre dienen, stellen jedoch häufig selbst ein Problem dar und sind, freundlich formuliert, ungeeignet. Denn sie gaukeln den Nutzenden nur vor, eine echte Wahloption zu haben. Entweder werden sie schlecht konfiguriert, führen den Nutzer absichtlich in die Irre oder sind schlicht wirkungslos. Wie die Lebensmittelampel auf den Verpackungen der echten Cookies.
Netzpolitik.org hat 2022 die 100 meistbesuchten Seiten Deutschlands analysiert und festgestellt: 4 von 5 Cookie-Bannern sind manipulativ. Den ausführlichen Artikel dazu findest du hier*.
Auch Klaus Meffert hat in seinem Blog Dr. DSGVO bereits einen Artikel* mit dem treffenden Namen Cookiegeddon zu der Thematik verfasst, in dem auch technische Hintergründe erläutert werden. Sein Ergebnis: Die Zustimmungsbanner verschlimmern die Situation und sind zudem häufig selbst nicht DSGVO-konform.
Macht man sich die Mühe, beim Aufrufen einer Webseite die Liste der technisch notwendigen Cookies oder die Liste der Cookies, die angeblich einem berechtigten Interesse des Webseitenbetreibers dienen, durchzugehen, wird man häufig überrascht. Das, was einem da untergeschoben werden soll, ist eine Frechheit. Beispiel gefällig?

Hier möchte man mir also wirklich erklären, dass 59! Anbieter beim Aufruf einer einzigen Webseite ein berechtigtes Interesse daran haben, ihre Werbeleistung zu analysieren. Praktischerweise ist die Vorauswahl zur Zustimmung hier bereits getroffen.
Leider kein Einzelfall. Aber es gibt auch Lichtblicke. Dank einer neuen Gesetzesinitiative* sollen Zustimmungsoptionen von Nutzenden bald zentral hinterlegt und von Webseiten abgerufen werden können, ohne, dass man sich auf jeder Seite durch die nervigen Banner klicken muss.
Ich verzichte auf dieser Seite bewusst auf technisch nicht notwendige, zustimmungspflichtige Cookies. Daher benötige ich dieses Banner nicht. Ich nenne das Privacy by design. Würde ich welche nutzen, würde ich es transparent gestalten. Warum auch nicht? Schließlich soll jeder Besucher meines Blogs ein gutes Gefühl haben. Ich wünschte, dass mehr Seiten eine ähnliche Einstellung verfolgen würden und hoffe, dass diese Banner bald der Geschichte angehören.
Gäbe es den goldenen Windbeutel auch für Digitales, hätte das Cookie-Banner diese Auszeichnung verdient.